Autorin: Dr. Sandra Scheele, Hochschule Niederrhein
In einem der letzten Termine von „Lehre verbindet NRW“ 2021 hatten wir mit Herrn Prof. Loviscach von der FH Bielefeld zum Thema „Inverted Classroom in den Ingenieurwissenschaften – Möglichkeiten und Grenzen“ zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Er gab einen Einblick in das Inverted Classroom Modell und erklärte auch, warum der Titel „Videos wirken auch, wenn niemand guckt“ ebenso zu seinem Impuls gepasst hätte.
Keine Angst, es geht hier nicht um Avionik und Bordcomputer, auch wenn mir als gelernter Ingenieur solche Themen vielleicht auch gut passen würden. Stattdessen möchte ich über meine Erfahrungen als einer der etwa 50 Flying Experts des Projekts HD@DH.nrw (Hochschuldidaktik im digitalen Zeitalter der Digitalen Hochschule Nordrhein-Westfalen)) berichten. Es geht um interaktive Online-Workshops und deren Organisation, offene Bildungsmaterialien und Hochschuldidaktik aus Sicht eines Praktikers.
Die Corona Pandemie hat einiges auf den Kopf gestellt. Vor dem ersten Quartal 2020 waren virtuelle Teams eher die Ausnahme als die Regel. Virtuelle Teamarbeit wurde bei internationalen Teams genutzt, um räumliche und zeitliche Hindernisse zu überbrücken. Ich erinnere mich noch gut, wie exotisch sich Berichte zu Firmen wie z.B. Zapier anhörten, die ab ihrer Gründung ausschließlich remote und virtuell arbeiteten. Seit März 2020 dürften alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Erfahrung mit virtueller Teamarbeit gesammelt haben, bei denen ein Umstieg ins Homeoffice möglich war.
Die erste Kohorte des Digital Teaching Lab ist am 11.11.21 pünktlich zum Karneval gestartet. Früher hätte man wohl länger darüber nachgedacht den Start dieser Weiterbildung in Präsenz durchzuführen. Alle Teilnehmenden hätten sich an einem schönen Ort getroffen, um sich entspannt und mit Zeit persönlich kennenzulernen und sich auf die gemeinsame Arbeit einzustimmen. Nach diesem Einstieg hätte es ein Semester lang weitere Treffen in der Großgruppe und in Kleingruppen gegeben. Aber die Welt hat sich weitergedreht.
Das Digital Teaching Lab (kurz DTL) ist für Lehrende aus ganz NRW ausgelegt. Somit ergeben sich zwei Herausforderungen: Erstens, einen gemeinsamen Treffpunkt zu finden und zweitens die Zeit für die Teilnahme. Man könnte sich am Mittelpunkt von NRW treffen, das wäre dann ein Ort in der Nähe von Aplerbeck bei Dortmund. An- und Abfahrt würden trotzdem einige Zeit benötigen. "Schön, dass mir diese Woche viel freie Zeit für die Fortbildung zur Verfügung steht und ich verreisen kann!" dürfte eine Aussage sein, die man eher selten zu hören bekommen hätte.
Das Landesportal für Studium und Lehre, der sogenannte „Open Resources Campus NRW“, wurde im Rahmen der DH.NRW Jahrestagung offiziell eröffnet. Neben dem Zugang zu offenen Bildungsmaterialien bieten wir aus dem Projekt HD@DH.nrw über das Landesportal auch den Zugang zu hochschuldidaktischen Weiterbildungsangeboten sowie Möglichkeiten zur Vernetzung und zum kollaborativen, digitalen Arbeiten an.
Um Lehrende, Hochschul- und Mediendidaktiker*innen in NRW hochschulübergreifend in den Austausch über (digitale) Lehre zu bringen, laden wir Sie ein, Teil der Community of Practice für die digitale Lehre zu werden. Dabei unterstützen wir Sie mit Veranstaltungsangeboten, wie z. B. moderierten Arbeitsgruppen, Workshops und Lernzirkeln.
Gleichzeitig können Sie sich über die Kommunikationsplattform, das Community-Tool, mit anderen interessierten Lehrenden themenbezogen austauschen, Good-Practice-Beispiele teilen und hochschulübergreifend mit anderen Lehrenden zusammenarbeiten.