Dokumentation der Jahrestagung 2022

Hochschuldidaktik im Digitalen Zeitalter - Jahrestagung 2022

Neu entwickelte hochschuldidaktische Lehr-/Lernangebote stoßen auf ein breites Echo

 

Maiken Bonnes (Uni Duisburg-Essen), Dr. Martina Emke (FH Bielefeld), Anja Löwe (Uni Köln), Dr. Andreas Matt (Uni Siegen), Dr. Sandra Scheele (HS Niederrhein), Lea Segel (FH Aachen) und  Magda Zarebski (FernUni Hagen)

In anderthalb Tagen wurden 16 Sessions den mehr als 140 interessierten Teilnehmer*innen die Möglichkeit gegeben das Angebot von HD@DH.nrw kennenzulernen, auszuprobieren und Feedback zu geben.

Am Donnerstagmittag hießen die Projektleiter Prof. Dr. Bongardt und Prof. Dr. Rosenkranz die Teilnehmer*innen der Jahrestagung willkommen. In ihrem Grußwort ließen sie die Entwicklung der Digitalen Hochschullehre in NRW der vergangenen zwei Jahre kurz Revue passieren. Sie betonten, dass sich zu ihrer Freude sowohl im Bundesland als auch an den Hochschulen viel getan habe. Insbesondere begrüßen sie die Entwicklung, dass sich die Haltung zur digitalen Lehre geändert habe und zunehmend in einem Bewusstsein für digitale Didaktik münde.

In ihrer Keynote nahm Dr. Melissa Bond von der University of South Australia die Konferenzteilnehmenden auf eine sehr kurzweilige Reise rund um das Thema „Studentisches Engagement und der Aufbau von Online Communities im Hochschulbereich“ mit. Das Publikum wurde durch Online-Umfragen mehrfach in den lebendigen Vortrag einbezogen, so dass auch die Praxiserfahrungen der Teilnehmenden nicht zu kurz kamen.

Das Weiterbildungsangebot des Bausteins 1 „Teaching in The Digital Age“ (TiDA) wurde von Lea Segel anmoderiert und fand sowohl am Vormittag wie auch am Nachmittag regen Anklang. Am vormittäglichen Zeitslot wurden vier parallele Sessions angeboten: Magda Zarebski hieß Interessierte am Digital Teaching Lab, dem umfangreichsten Weiterbildungsangebot von TiDA, mit einem interaktiven Vortrag willkommen. Das Konzept sowie erste Eindrücke der Lernarchitektur wurden von Michelle Dahlmanns und Theresa Frohn vorgestellt. Darüber hinaus wurden zwei Selbstlerneinheiten aus der Produktion von HD@DH.nrw vorgestellt. In der ersten Session zu diesem Themenbereich haben Malte Kneifel und Anja Löwe ihre Arbeit zu Digitalen Lehr-/Lernaktivitäten präsentiert und mit den Teilnehmenden diskutiert. In der weiteren Session tauchten Nicole Dobosz und Tanja Osterhagen in das Thema "Digitale Barrierefreiheit" ein. Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden neben dem Digital Teaching Lab und der Lernarchitektur sich gemeinsam mit Denise Jassmann tiefergehend mit Fragestellungen zum Formativen e-Assessment, insbesondere dem Peer Feedback, beschäftigen.

Seitens des Bausteins 2 „Community of Practice“ bestand die Möglichkeit an einem Treffen der von Dr. Sandra Scheele geleiteten Lernvideo-AG teilzunehmen und einen Einblick in ihre Arbeit zu erhalten. Um eine möglichst große thematische Bandbreite abzudecken, was bei der Erstellung von Lernvideos bedacht werden sollte, wurde zum Austausch in eine von drei Kleingruppen eingeladen, die von Mitgliedern der Lernvideo-AG Dr. Henrike Weinert, Jens Lambert, Ann-Kathrin Mertineit, Sebastian Nimpsch und PD Dr. Klaus Schaper moderiert wurden. In zwei weiteren Sessions waren die Teilnehmenden außerdem eingeladen Methode und Mindset von Working out Loud kennen zu lernen und sich direkt selbst einen Eindruck davon zu machen. Nach einem kurzweiligen Einstieg im Interview zwischen Dr. Andreas Matt und Dr. Sandra Scheele zu den Fragen „Was ist WOL, wie funktioniert es und was macht es wertvoll für den Einsatz in Studium & Lehre?“ konnten die Teilnehmenden anhand der Praxisaufgabe „10 Fakten über mich“ WOL selbst ausprobieren und in kleineren Austauschrunden direkt mit der Erweiterung des eigenen Netzwerks beginnen.

In Zusammenarbeit der Bausteine 3 (Expert*innenpool „Flying Experts) und 4 (Evaluation und Qualitätsmanagement) fanden zwei Runde Tische zum Expert*innenpool „Flying Experts“ statt. Dabei zeigte sich in den Diskussionen bei beiden von Dr. Martina Emke und Annette Hintze moderierten Runden Tischen, dass Bedarfsorientierung, Praxisnähe und aktuelle Themen digitale (Weiterbildungs-)Angebote für die Teilnehmenden attraktiv machen. Die Angebotsvielfalt von Coachings über Workshops bis hin zu Teaser-Inputs begeisterte die Teilnehmenden ebenso wie die unkomplizierte Buchung eines “Flying Experts”.

Für den Baustein 4 „Evaluierung und Qualitätsmanagement“ gab Maiken Bonnes und Henning Haschke in den beiden Sessions „Qualität transparent machen – Evaluation und QM im Projekt HD@DH.nrw“ einen praxisnahen Einblick in das Qualitätsmanagement und den Einsatz unterschiedlicher Evaluationsinstrumente im Projekt. Dabei wurde insbesondere die Lernerfolgsevaluation, die bereits erfolgreich in der Hochschullehre eingesetzt wird, als Instrument zur Reflexion des Lernzuwachses und der Qualitätsentwicklung von hochschuldidaktischen Angeboten diskutiert. Mögliche Stolpersteine beim Einsatz des Instruments wurden erarbeitet, es wurden aber vor allem die Potentiale, die diese dialogorientierte Form der Evaluation auch im digitalen Raum bietet, identifiziert.

Am Ende der Jahrestagung bot sich für die Teilnehmer*innen die Chance, sich über die Kooperation von HD@DH.nrw mit anderen Projekten zu informieren. Unter dem Motto „Hochschuldidaktik trifft Forschungsdatenmanagement“ stellten Dr. Jessica Stegemann und Dr. Matthias Fingerhuth von fdm.nrw und HD@DH.nrw ihre Pläne zur Erstellung von OER-Materialien rund um die Integration von Forschungsdatenmanagement in der Lehre vor. Markus Kroll von der DH.NRW und Irina Hörmann von ORCA.nrw erläuterten das gemeinsam mit HD@DH.nrw erarbeitete hochschulübergreifende Begleitprogramm für digiFellows. In der Präsentation mit dem Kompetenzzentrum für digitale Barrierefreiheit präsentiert Dr. Anne Haage den in Kooperation mit HD@DH.nrw erstellten Leitfaden zum Abbau von Barrieren in der digitalen Hochschullehre. Christian-Maximilian Steier (ILIAS.nrw) und Dr. Annika Sauer (moodle.nrw) vertieften mit Mitarbeiter*innen von HD@DH.nrw und den Teilnehmer*innen den gemeinsamen Schwerpunkt der (Medien-) und Technikdidaktik. Zu guter Letzt diskutierten in einem letzten Slot Frank Homp von ORCA.nrw und HD@DH.nrw das Thema Screencast.

Die Jahrestagung hat erneut gezeigt: Das Projekt, unter der Leitung der Universität Siegen und der FH Aachen, hat sich in den beiden Jahren seines Bestehens nicht nur unter den verschiedenen Projekten der „Digitalen Hochschule NRW“ profilieren können. Bemerkenswert ist es vor allem, dass eine größere Zahl von neu entwickelten hochschuldidaktischen Lehr-/Lernangeboten bereits nutzbar sind und auf ein breites Echo stoßen.