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Kleingruppenarbeit im DTL

Avatar of adminadmin - 07. Februar 2022 - Behind the scenes, Allgemein

Autor:Hans Peter Ludescher, FH Münster

Im Beitrag "Digitaler Start des Digital Teaching Lab" wurde der Start des Digital Teaching Lab (DTL) vorgestellt und über die dazugehörige Auftaktveranstaltung berichtet. Das digitale Onboarding zu Beginn des DTL bestand aus zwei Teilen. Im ersten (asynchronen) Teil lernten die Teilnehmenden die DTL Community-Plattform auf ORCA.nrw mit Hilfe von kurzen Aufgaben kennen. Im zweiten (synchronen) Teil wurde der Ablauf des DTLs in einer Videokonferenz vorgestellt (einem sog. Kollektivtreffen). Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem ersten Austausch zwischen den Teilnehmenden. Im Treffen wurden zusätzlich Fragen zu den Aufgaben, den Rollen und der Plattform besprochen.

Ziel des DTL ist die Arbeit an einem individuellen Thema oder einer Herausforderung in Bezug auf Bildung im digitalen Zeitalter. Das digitale Onboarding und die Kleingruppenzuteilung war für die Teilnehmenden die erste Etappe in Phase 1 des DTL. Im Mittelpunkt der Phase 1 steht das Formulieren der (individuellen) Problemstellung und die Planung eines Lösungsansatzes. Diese Arbeit soll aber nicht im stillen Kämmerlein erbracht werden. Getreu dem Motto "Sharing is caring!" folgten auf das Onboarding drei Kleingruppentreffen.

Was ist das Ziel der Kleingruppentreffen?

Die Kleingruppentreffen ermöglichen den Austausch zwischen den Lehrenden in einer überschaubaren Runde. Themen sind sowohl die Aufgaben im DTL (das persönliche Vorhaben bzw. die Problemstellung) als auch der persönliche, interdisziplinäre Austausch. Da Lehrende aus ganz NRW am DTL teilnehmen, ist die reine Online-Interaktion praktisch alternativlos. In Online-Treffen wurde der persönliche Austausch fokussiert. Auf den Punkt gebracht hat es ein Teilnehmender zum Thema Hürden, als er sagte: das Kennenlernen und der persönliche Austausch unterscheide sich in reinen Online-Veranstaltungen grundsätzlich von vergleichbaren Präsenztreffen. In einer Online-Veranstaltung fehlen die spontanen, informellen Begegnungen im Seminarraum oder in den Pausen an der Kaffeemaschine.

Klar ist, dass man diese Begegnungen im digitalen Raum nicht 1 zu 1 kopieren kann. Das Team-TiDA setzt in den Kleingruppentreffen aber verschiedene Warm-Ups und Working out Loud Methoden ein um informelle Momente/Begegnungen zu fördern (mehr zu Working out Loud bei HD@DH.nrw).

Das TiDA-Team nutzt in den Online-Veranstaltungen verschiedene Warmups und Working out Loud-Methoden In der ersten Phase des DTL beanspruchen diese persönlichen Interaktionen mehr Zeit. Schließlich muss aus einer losen Sammlung von Individuen irgendwie eine Gruppe werden.

Was charakterisiert eine Gruppe? Auf Wikipedia ist eine Definition von Bernard Schäfer aufgeführt (Quelle) welche folgende Aspekte hervorhebt:

  • mind. 3 Personen,
  • regelmäßiger Austausch, über einen längeren Zeitraum hinweg,
  • gemeinsame Ziele
  • und ein Zugehörigkeitsgefühl.

Im ersten Kleingruppentreffen trifft Punkt eins und Punkt zwei zu. Gemeinsame Ziele und ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln sich im Laufe der Zeit. Um diese Entwicklungsprozesse in Gruppen zu beschreiben, wird gerne das Phasenmodell von Tuckman herangezogen (aus dem Jahr 1965). Er schlussfolgerte aus einer Literaturrecherche, dass es wahrscheinlich vier Phasen der Gruppenentwicklung gibt: Forming, Storming, Norming und Performing. Tuckmann selbst mahnte zur Zurückhaltung, da sein Modell nicht empirisch getestet wurde und daher nicht ohne weiteres auf andere Gruppensettings übertragbar sei. Es gibt Hinweise (zumindest bei Teams), dass möglicherweise nur drei der vier Phasen durchlaufen werden. Forming, Norming und Performing. Bei erfolgreichen Teams scheint die Storming-Phase (kritisches Hinterfragen von Arbeitsweise, Zusammenarbeit und Beiträge) kontinuierlich im Hintergrund mitzulaufen und ist nicht auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt. In Phase 1 des DTL stehen das Forming und Norming (um es mit Tuckmans Typologie zu benennen) zurzeit im Mittelpunkt der Kleingruppenarbeit.

Daneben ist auch der inhaltliche Austausch in den Kleingruppen gestartet. Jede*r Teilnehmer*in hat durch die individuelle Problemstellung eine Doppelrolle in der Kleingruppe inne. Auf der einen Seite erhält jede*r Teilnehmer*in Rückmeldungen von anderen Teilnehmenden zum eigenen Vorhaben. Um sein Vorhaben anderen zu erklären, muss man es gut genug schärfen. Zum anderen kann jede*r Teilnehmer*in aus der eigenen Lehrerfahrung berichten und Lösungsideen anbieten.

Aus der Literatur zu Trainingstransfer bei Weiterbildungen ist bekannt, dass Transfer nur in einem Prozess gelingen kann (z.B., wenn Vorgesetzte den Transfer begleiten). Hier kommen die regelmäßigen Treffen in der Kleingruppe ebenfalls zum Tragen. Zwischen den Terminen können Erfahrungen gesammelt werden und das Thema geht nicht im Arbeitsalltag unter.

Wie gelingt es Ihnen an einem Thema dranzubleiben oder eine Kompetenzentwicklung voranzutreiben? Schreiben Sie uns gerne Ihre Ideen.

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