Digital Teaching Lab#2
- 30. Mai 2022 - Behind the scenes
Auf geht’s in eine neue Runde
Autorin: Magda Zarebski, FernUni Hagen
Obwohl der erste Prototyp des Digital Teaching Lab (DTL) noch nicht beendet ist - wir erwarten gespannt das Finale Anfang Juli - ist der zweite Prototyp im April bereits angelaufen. Die Teilnehmenden des ersten DTL Prototyp haben im Verlauf bereits fleißig Feedback geäußert und Evaluationsfragen ausgefüllt. Diese wertvollen Rückmeldungen konnten wir für den zweiten Durchgang des DTL direkt heranziehen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick geben, welche Aspekte des Programms angepasst wurden und welche Aspekte bestehen geblieben sind: Beispielsweise der HumHub auf dem Landesportal ORCA, welcher im DTL als Kommunikationsplattform dient und durch seine Funktionalität sowie Querverbindung zur anderen Community-Spaces überzeugt. Während der DTL#2-Space im Humhub einen geschlossenen Raum bietet, können Teilnehmende darüber hinaus von der Community of Practice (CoP) auf dem Landesportal profitieren. Die Teilnehmenden des DTL#1 legten kurz nach Launch des Landesportals los und zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Communities noch im Aufbau. Das digitale Onboarding haben wir mit kleinen Anpassungen beibehalten. Die Schwerpunkte zum Start des Online-Formates bilden nach wie vor synchrone und asynchrone Aktivitäten und wir rücken das gegenseitigen Kennenlernen in den Fokus, welches aus unserer Sicht eine wichtige Grundlage für eine beständige digitale Zusammenarbeit bildet.
Ebenfalls weiterhin fest verankert, ist das E-Portfolio als begleitendes Reflexionsinstrument. Im DTL fungiert das E-Portfolio sowohl als Grundlage für den asynchronen Austausch der Teilnehmenden sowie als Feedback zum eigenen Projektvorhaben und zur Erfassung der privaten Lernerfahrungen und Gedanken im Verlauf des Programms. Die Auswahl des E-Portfolio-Tools wurde im DTL#2 angepasst, welches die Zugänglichkeit und den Umgang mit dem Tool im Vergleich zur Lösung im DTL#1 nun erleichtert. Im DTL#1 kam Mahara zum Einsatz. Mahara stellte uns im Onboarding vor mehrere Herausforderungen (z.B. Anmeldeprozess, Abläufe erklären). In der Nutzung bot Mahara einen sehr großen Funktionsumfang, im Feedback zeigte sich allerdings, dass nur ein Bruchteil der Funktionen als relevant von den Teilnehmenden eingestuft wurde. Daher wurde für das DTL #2 vom TiDA-Team eine Empfehlung für eine E-Portfolio-Lösung ausgesprochen (OneNote Notizbuch). Die Auswahl war aber nicht wie im DTL#1 eingeschränkt. Teilnehmende konnten selbst ein E-Portfolio-Tool aussuchen (unter der Bedingung, dass bestimmte Funktionen (z.B. gemeinsame Bearbeitung, mit Lesezugriff teilen) vorhanden sind).
An der Barrierefreiheit des Programms wurde ebenfalls gefeilt. Im ersten Durchgang des DTL konnten wir einige problematische Stellen der (audiovisuellen) Barrierefreiheit finden und hier wurden einige Anpassungen für den zweiten Durchgang vorgenommen. So wurden beispielsweise bereits im Onboarding-Prozess Unterstützungsbedarfe abgefragt, um die Arbeit für die Teilnehmenden zu erleichtern. Darüber hinaus wurden im Vorfeld des DTL#2 die zum Einsatz kommenden Tools und Anwendungen auf Barrierefreiheit geprüft, eine Auswahl getroffen und didaktische wie technische Leitfäden für deren Nutzung erstellt, die in der Konzeption der synchronen und asynchronen Bereiche des DTL zum Tragen kommen. Auf diese Weise möchten wir die Teilnahme am DTL für alle Personen gewährleisten.
Die Terminfindung für die synchronen Groß- und Kleingruppentermine bleibt eine Herausforderung im Programm. Im DTL#2 Durchgang erprobt das TiDA-Team eine Auswahl der zuvor generierten Lösungsansätze. Es gab kleine Anpassungen im Anmeldeprozess (z.B. frühzeitige Terminbekanntgabe) und in der Strukturierung der Terminoptionen für die Kleingruppen.
Weiterhin steht ein persönlicher Bezug zur eigenen Lehre und die digitalen Kompetenzen der Lehrenden im Mittelpunkt des DTL. Voraussetzung für die Teilnahme am DTL ist die Befassung mit einem Vorhaben oder einer Herausforderung in der eigenen Lehre. Diese Voraussetzung ermöglicht es, Ansätze des Scholarship of Teaching und Learning (SoTL) im DTL einzubinden. SoTL zielt darauf ab, die eigene fachwissenschaftliche Lehre zu untersuchen, zu reflektieren und Erfahrungen/Ergebnisse zu teilen. Ursprünglich im angloamerikanischen Raum entstanden, findet das SoTL zunehmend Anklang bei Hochschullehrenden und Hochschuldidaktiker*innen im deutschsprachigen Raum. Im Impulspapier zur Förderung von Lehrentwicklung vom Januar 2020 begründet das SoTL-Netzwerk wie das Prinzip des Scholarship of Teaching and Learning zu Lehrentwicklung und vor allem auch zur Lehrinnovation beiträgt. Die Lehrentwicklung und -innovation geht besonders – vielleicht sogar notwendigerweise – mit der (Weiter)Entwicklung digitaler Kompetenzen Lehrenden einher. So ist das TiDA-Team bei allen Weiterbildungsangeboten, vor allem im DTL, besonders daran interessiert diese Ergebnisse nachhaltig aufzubereiten und eine Diskussion zu den Erkenntnissen in der Fachcommunity anzuregen.
Das DTL entwickelt sich weiter und wir sind uns sicher, im DTL#3 wird es weitere Anpassungen geben. Im Moment freuen wir uns natürlich über die Teilnehmenden im DTL#2 mitsamt ihrer spannenden Vorhaben und Problemstellungen.
Im DTL#1 beschäftigen sich die Teilnehmenden unter anderem mit folgenden Herausforderungen/Fragestellungen:
- Erstellung eines Selbstlernangebots im Bereich OER für Lehrenden und Studierende
- Ankommen und Kennenlernen von internationalen Studierenden unterstützen und Strategie entwickeln, um die digitale Zusammenarbeit der Studierenden zu fördern
- Entwicklung eines Lehrkonzepts für hybride Sprachkurse und Kurse für Schlüsselkompetenzen
Im DTL#2 gibt es unter anderem folgende Herausforderungen/Fragestellungen:
- Entwicklung eines Tools zur Lernstandserhebung in Vorbereitung auf ein Projekt-Seminar.
- Erprobung von ressourcenschonenden Feedbackmöglichkeiten innerhalb eines Selbstlernangebots zum Thema Videoproduktion
- Entwicklung eines Blended Learning Formats für Lernende mit unterschiedlichen Vorkenntnissen. Lernende sollen vor einer Praxisphase Lerninhalte selbstständig wiederholen können und die Inhalte sollen während der Praxisphase als Begleitung dienen (um die Bearbeitung zu ermöglichen, in Phasen ohne Anleitung durch die betreuenden Lehrenden)
Wir sind gespannt auf eine zweite Runde voller Austausch und innovativer Lösungsansätze!
Welche Themen treiben Sie grade in der (digitalen) Lehre um? Schreiben Sie uns gerne eine Nachricht in der ORCA Community of Practice oder hinterlassen Sie hier ein Kommentar.
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