Working out Loud in der Hochschullehre
- 16. September 2021 - Behind the scenes
Im Interview mit Nicole Engelhardt
Autorin: Sandra Scheele, Hochschule Niederrhein
Am 07. und 08.09.2021 fand die Tagung des Stifterverbands „Zukunftskompetenzen und ihre Strukturen in der Hochschullehre“ statt. Hier hatte ich das Vergnügen Nicole Engelhardt, Leiterin der Koordinationsstelle für E-Learning und Bildungstechnologien der FernUni Hagen im Zentrum für Lernen und Innovationen und darüber hinaus „Flying Expert“ bei HD@DH.nrw zu ihrem Herzensthema „Working out Loud (WoL) in der Hochschullehre“ interviewen zu dürfen.
Sie erzählt uns, was es mit WoL auf sich hat und warum es nicht nur Methode, sondern auch Mindset ist:
Eine kleine Gruppe von 4 bis 5 Personen, der sogenannte Circle, trifft sich über einen Zeitraum von 12 Wochen je eine Stunde pro Woche. Im Verlauf der Treffen arbeiten die Teilnehmenden jeweils an einem individuellen Ziel und lassen gleichzeitig die anderen Circle-Mitglieder an ihrer Arbeit teilhaben. Die kostenfrei zur Verfügung stehenden Fragen aus den Circle Guides dienen der Orientierung und helfen dabei ein Netzwerk aufzubauen und die eigene Arbeit gezielt sichtbar zu machen.
Von John Stepper ursprünglich für die Arbeit in Konzernen ins Leben gerufen, erfreut sich WoL inzwischen auch an Hochschulen großer Beliebtheit. Durch die gezielte Vernetzung von Lehrenden über Fachbereichsgrenzen hinweg können alle zur Verfügung stehenden Ressourcen effektiv genutzt werden und das oftmals bestehende Silodenken wird überwunden. Für Studierende können WoL-Circle insbesondere zu Beginn des Studiums sehr hilfreich bei der Vernetzung sein, aber auch beim Schreiben der Abschlussarbeit können die Mitglieder des Circles von der gegenseitigen Unterstützung profitieren.
Auf die Frage nach ihrem besten und ihrem schlechtesten Erlebnis im Zusammenhang mit WoL erzählt sie uns davon, wie schnell sich die positiven Effekte für sie verselbstständigt haben: ihr Netzwerk hat sich vergrößert und sie bekommt immer wieder neue Impulse für die Umsetzung eigener Ideen. Gleichzeitig trägt sie mit ihrem Feedback zur Umsetzung der Ideen anderer bei.
Der bislang einzige negative Aspekt: Working out Loud lässt sich schwer erklären, man muss es ausprobieren, damit der Funke überspringen kann!
Zum Abschluss gibt sie uns auch einen direkten Einblick in die Praxis und bittet uns, in Anlehnung an eine Übung aus den Circle Guides, jeweils 10 Fakten zu uns selbst aufzuschreiben. Sie startet dazu mit 10 Fakten über sich und in der anschließenden Austauschrunde merken wir direkt, dass es bei allen Beteiligten mindestens einen Fakt gibt, der uns verbindet und zu dem wir am liebsten direkt ins Gespräch kommen möchten.
Für alle, die jetzt selbst Lust bekommen haben, hier ihre 3 Empfehlungen, die sie in Anlehnung an John Stepper aufgegriffen hat:
- Keep the logistics as simple as possible.
- Dont worry too much, relax!
- Be open, it`s an experiment.
Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben an einem moderierten Lerncircle teilzunehmen, melden Sie sich direkt über unser Formular an und werden Sie Teil der Community!
Wenn Sie mit einem Workshop starten wollen, um Ihr Wissen rund um kreative (digitale) Lehre zu vertiefen, finden Sie auf https://hd.dh.nrw/flying-experts-1 eine Übersicht unserer Expert*innen. Weitere Infos finden Sie auch im Beitrag von Nicole auf der Seite ZLI-Blog_WoL.
Und zum Schluss: vielen Dank an Laura Platte, die das Interview in einer tollen Sketchnote festgehalten und uns als Bild für den heutigen Beitrag zur Verfügung gestellt hat!
Silke Bettina Kargl / 22. Februar 2022
Guten Tag,
Ich bin Lehrbeauftragte im BFP Lehramt im ZfL Köln zum Online-Kurs digilehre.zflkoeln.de/online-kurs-digital-gegen-antisemitismus/
und habe Interesse am WOL Circle teilzunehmen.
Herzliche Grüße aus Köln
Silke Kargl